An einem heißen Samstag sieben Stunden zu musizieren anstatt sich im Schwimmbad abzukühlen mag für den ein oder anderen wohl eher abschreckend wirken. Für uns neun Flötistinnen gilt dies allerdings nicht. Mit Vorfreude kommen wir am Morgen des 24.6. ins Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg, in dem der Workshop „Die Flöte im Orchester“, gehalten von Sebastian Kranz, stattfinden soll. Sebastian Kranz ist selbst Soloflötist der Harzer Sinfoniker und kann uns somit zahlreiche Tipps in den verschiedensten Bereichen des Flötespielens mitgeben.
Da wir aus allen Ecken des Musikverbands Untermain kommen und einander kaum bzw. überhaupt nicht kennen, sind wir zunächst etwas zurückhaltend. Doch nach einem kurzen gemeinsamen Einspielen verschwindet die leicht angespannte Stimmung und macht Platz für viel Motivation und Lernbereitschaft. Von Anfang an macht Sebastian uns klar, dass falsche oder quietschende Töne nicht schlimm sind, sondern manchmal sogar gebraucht werden, um sich verbessern zu können. Sein Motto: „Lieber alles geben und es wird nichts, als es gar nicht erst zu versuchen“, gibt uns allen Mut seine Tipps und neuen Techniken auszuprobieren.
Über den Tag verteilt darf jeder, der möchte Fragen stellen oder ein mitgebrachtes Stück vorstellen. Hierbei geht Sebastian auf jeden einzeln ein, knüpft an den Fähigkeiten aber auch an den Problemen der Spielerin an. Der Rest bleibt hierbei jedoch nie außenvor, sondern wird immer mit einbezogen. Ob Tipps für eine bessere Intonation, Hilfsgriffe oder neue Übungen, keiner kommt zu kurz.
Oft betont Sebastian auch, dass wir diesen Workshop nicht als perfekte Flötistinnen verlassen werden und er uns nur Tipps geben kann wie wir uns selbst verbessern können. Doch das benötigt seine Zeit. Er vergleicht seine Übungen mit Joggen gehen. Genauso wenig wie jemand erwartet beim zweiten Mal laufen seine Geschwindigkeit verdoppeln zu können, dürfen auch wir keine große Verbesserung nach einer Übung erwarten. Nichtsdestotrotz konnten wir viel aus diesem Workshop mitnehmen. Vielen Dank dafür. Sebastian hat seine Aufgabe erfüllt, nun ist es an uns aus seinen Tipps und Übungen etwas zu machen.
Jannika Lutz